Herkunft, Bedeutung und Verbreitung des Familiennamens Bonitz

 


Die Suche nach der Herkunft und Bedeutung des Familiennamens Bonitz konzentrierte sich bisher auf zwei Ansätze.
Zum einen gab es die Theorie, der Name selbst habe eine Bedeutung in sich und sei evtl. von Worten anderer Sprachen abgeleitet. (Deutsch, Slawisch, Latein, etc.)
Die andere Theorie geht davon aus, dass Bonitz eine Herkunftsbezeichnung sei, und sucht daher nach dem Ort, auf den sich der Name bezieht.

Bei der Suche nach einer Wortbedeutung des Namens Bonitz wurden so phantasievolle Theorien wie "Bohnenbauer" oder "der Gute" entwickelt. Das mittelhochdeutsche "bone" wird als "Bohne, etwas Wertloses, Geringes" gedeutet. Der davon abgeleitete Berufsname würde dann "Bohnenbauer" bedeuten.
Das lateinische "bonus" dagegen bedeutet "gut, gütig". Daher könnte der Nachname eine Person diesen Charakters bezeichnen.
In beiden Fällen wird die Endung "itz" (auch: "icz") auf eine lokale Abwandlung im slawischen Spracheinfluß zurückgeführt.
Keine dieser Varianten ließ sich jedoch bisher schlüssig belegen oder einer konkreten Person zuordnen, die diesen Beinamen erstmalig erhalten hätte. Daher gilt die Vermutung einer direkten Wortbedeutung bis heute als nicht haltbar.
Dictionary of American Family Names Das Dictionary of American Family Names, Oxford University Press, schreibt:
" Bonitz, deutsch, Beiname slavischen Ursprungs, von boniti 'angst machen, erschrecken'. "
Doch auch diese Interpretation ist bis heute nicht belegt.

Die Theorie eines Herkunftsnamens wird dagegen von vielerlei Quellen gestützt.
Das Namenslexikon auf www.ahnenforschung.net enthält beispielsweise den Eintrag:
 Bonitz => Herkunftsname zum Ortsnamen "Ponitz".  Erwähnung: de Bonizc (um 1272)

Diese Auffassung wird auch von Horst Naumann in seinem "Großen Buch der Familiennamen" geteilt.

Auch H. Grünert schreibt in seinem Werk "Die altenburgischen Personennamen", dass der Nachname erstmals im Jahr 1272 als "de Bonizc" erwähnt sei.
Das große Buch der Familiennamen


Der besagte Ort Ponitz liegt an der Pleiße im Altenburger Land. Die Gründung des Ortes wird in der Zeit zwischen 900 und 1200 n.Chr. angenommen, als die Sorben (slawische Siedler) allein im Altenburger Land rund 300 Dörfer anlegten.
Die erste urkundlich belegte Schreibweise "Ponicz" stammt aus der Zeit um 1254.
Zur Bedeutung des Ortsnamens gibt es wiederum zwei Annahmen: Weit verbreitet ist die Variante, dass sich der Name aus dem sorbischen Wort "poniz" (= erniedrigen, vertiefen) ableitet, was auf seine Lage in einer Senke hindeutet. Demnach wäre der Name Ponitz ein Landschaftsname.
Eine andere Variante geht vom slawischen Begriff für "Brandrodung" aus und versucht den Ortsnamen dadurch zu erklären, wie die Waldflächen der Gegend in landwirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt wurden.

Der Ort Ponitz wurde schon früh mit dem zugehörigen Schloß Ponitz erwähnt. Aufgrund seiner Größe war das Schloß und das dazu gehörende Rittergut eines der bedeutendsten im Herzogtum Sachsen-Altenburg. Dem Schloß standen die Ober- und Erbgerichte über alle Dörfer des Kirchspiels zu (Ponitz, Schönhain, Guteborn, Gosel, Zschöpel, Dreussen).

Die ältesten Nachrichten von Schloß Ponitz reichen bis ins Jahr 1254 zurück. Die Besitzer waren damals die Herren von Ponicz. Fridericus de Ponicz wird als Zeuge genannt bei einer Verhandlung, das Kloster Remse betreffend.
1271 wird ein Walther von Ponitz erwähnt.
1274 schenkt Friedrich von Bonitz dem Kloster zu Crimmitschau eine Mühle.
1303 ist ein Walther von Ponitz Mitglied des Altenburger Stadtrates.
1329 werden Heinrich von Ponitz und Friedrich Hermann von Ponitz genannt.
1349 Erwähnung von Ritter Friedrich von Ponitz ("gesessen auf Ponitz").

Um 1365 scheint das Geschlecht "von Ponitz" den Ort verlassen zu haben. Das Schloß ging kurze Zeit auf das Geschlecht "derer von Wissinbach" (Weißenbach) über, gefolgt von der Familie "Ende". 1568 verkauft die Familie das Schloß an Abraham von Thumbshyrn.

In Ponitz selbst ist der Familienname Ponitz (oder Bonitz) seit jener Zeit nicht mehr vorgekommen.

Aus dem 14. und 15. Jahrhundert gibt es leider bisher nur wenige Quellen, in denen der Familienname nachzuweisen ist.

1497 wird ein Jorg Bonitz als Besitzer des größten Gutes in Kühnheide erwähnt. Kühnhaide liegt in Sachsen am Rande des Erzgebirges und gehört heute zu Zwönitz. Es liegt etwa 50 km süd-östlich von Ponitz. Die vielen in Zwönitz nachgewiesenen Familien sind gerade in frühen Zeiten als Bonitz, Ponitz oder auch Poniz eingetragen. Später hat sich jedoch Bonitz als Nachname durchgesetzt.
Zwönitz ist seit jener Zeit der Ursprungsort, aus dem fast alle heute bekannten Bonitz Familien stammen.



Heutige Verbreitung des Familiennamens Bonitz in Deutschland

Der Name Bonitz kommte heute in vielen Gegenden Deutschlands vor, hat seine größte Konzentration jedoch in Sachsen in der Stadt Chemnitz sowie im angrenzenden Landkreis Stollberg.
Die nachfolgende Karte zeigt die Namensvorkommen in Deutschland aufgrund der Einträge in Telefonbüchern im Jahr 2002.

Grafik erzeugt von Geogen.




Heutige Verbreitung des Familiennamens Bonitz in den USA

In den USA ist der Name Bonitz durch Einwanderung verbreitet worden. Daher gibt es auch kein festgelegtes Zentrum der Namensvorkommen. Man erkennt jedoch das größte Vorkommen im Bundesstaat Pennsylvania, sowie Häufungen in Ohio, New York, Wisconsin, Californien und Florida. Speziell die Regionen im Nordosten wurden ursprünglich wegen der guten landwirtschaftlichen Bedingungen bevorzugt, die Verbreitung in den Süden ist ein eher moderner Trend.



Seite zuletzt aktualisiert am: 11. Februar 2006
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