Spuren von Bonitz-Familienmitgliedern in Geschichte und Gegenwart

 
Person und Wirkungszeitraum (oder einfach nach unten scrollen) Weitere Lebensbilder finden sich auch im Bereich "Biographien".

Bonitz Spuren in den Adressbüchern größerer Städte habe ich separat erfasst.
 

    • Peter Bonitz (* 1941) war von 1999 bis 2004 als Abgeordneter der CDU Mitglied des thüringischen Landtags. Er vertrat dort den Wahlkreis Unstrut-Hainich-Kreis II, zu dem auch die Stadt in Bad Langensalza gehört.
    Peter Bonitz

    • Sylvia Bonitz (* 1966) gehörte von 1998 bis 2002 als Abgeordnete der CDU dem Deutschen Bundestag an. Sie war u.a. Mitglied im Innenausschuss, dem Petitionsausschuss, dem Bundestagsausschuss "Kultur und Medien" und stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Portugiesischen Parlamentariergruppe.
    Sylvia Bonitz


    • In Husum im Norden Deutschlands konnte man das hier abgebildete Bierlokal Bonitz finden. Es befand sich in der Poggenburgstraße und wurde dort von dem mittlerweile verstorbenen Uwe Bonitz betrieben. Heute ist das Lokal in neuen Händen und trägt den Namen "Kap Horn".
      Unklar ist weiterhin, wie lange das Lokal genau unter dem Namen "Bonitz" bestand, und zu welcher Familie der Wirt gehörte.
    Bierlokal Bonitz, Husum


    • Laurentius Bonitz, Musiker und Manager. Als Violinist und Mitglied des Sonare-Quartetts (1982-1991) hat er diverse Aufnahmen veröffentlicht. 1992-1995 war er Direktor des Sinfonieorchesters Wuppertal. Von 1995-2006 Direktor des Orchesters der Beethovenhalle in Bonn sowie der Konzerte der Stadt Bonn. Ab 2006 bis zu seinem Tod 2016 Musik- und Kulturmanager in Basel.
    Laurentius Bonitz


    • Der Ort Kühnhaide (heute: Zwönitz) hatte einst zwei Bäckereien.
      Neben der "Groß-Mühl" betrieb Otto Bonitz, auch "Bunitz-Ott" genannt, seine Bäckerei bis 1972.
      Das Haus ist heute umgebaut.
    Bäckerei Bonitz, Kühnhaide


    • Der aus Dresden stammende Eberhard Bonitz (1921-1980) wirkte als Komponist, Organist, Kirchenmusikdirektor und Orgelsachverständiger in Naila, Ellwangen und Lingen. Aus seiner Feder stammen viele Kompositionen für Orgel, Kammermusik, Lieder, Kanons, Messen und Chorsätze, die zum Teil veröffentlicht sind. Eberhard Bonitz führte in Ellwangen große Chor- und Orchesterkonzerte auf (unter anderem von Bach, Händel, Mozart, Haydn wie auch Messen des 20. Jahrhunderts). Vor allem in Lingen war er bekannt für seine Improvisationen an der Orgel. Die musikalische Tradition in seiner Familie setzt sich mit vielfältigen Talenten seiner Kinder fort.
      Siehe auch im Bereich "Biographien".


    • Eine Bonitz-Straße kann man z.B. in Harrisburg, Pennsylvania finden.

      Die Straße heißt John Bonitz Drive, sie liegt auf dem Gelände des Osteopathischen Krankenhauses und wurde benannt nach John T. Bonitz Sr. (1904-1991), einem Bürger von Harrisburg.
      John war ein Lehrer an der Edison Junior High School, aber auch professioneller Footballspieler. Er spielte bei den Pottsville Maroons, den Philadelphia Yellow Jackets und bei den Newark Bears.
      Er war außerdem ein "College Football All-American" und Mitglied der "Pennsylvania Sports Hall of Fame".
    John Bonitz Drive, Harrisburg, PA


    • Oswin Bonitz (geb. 5. Mai 1902) war während der 1920er Jahre politisch aktiv tätig. Für sein Engagement und seine Mitgliedschaft in der KPD, der "Roten Hilfe" und im Kampfbund gegen den Faschismus wurde er mehrfach gemaßregelt und bei der Aktion Gitter 1944 in das KZ Flossenbürg eingeliefert. Bei der Evakuierung aus dem KZ Flossenbürg nach Dachau wurde er im März 1945 gemeinsam mit fünf weiteren Gefangenen aus Rödlitz ermordet.
      Ein Gedenkstein an der Straßengabelung Hauptstraße/Bahnhofstraße in Rödlitz im Landkreis Zwickau erinnert seit 1964 an die sechs kommunistischen Hitlergegner.
      Oswin war der Sohn des Rödlitzer Bergarbeiters Emil Bonitz und dessen Ehefrau Milda. Er war gelernter Friseur und arbeitete zuletzt auch als Bergmann. Am 24. Mai 1926 verheiratete er sich mit Hilma Fanghänel. Aus der Ehe stammen 5 Kinder. Nach seinem Tode lebte die Witwe weiter in Rödlitz, wo sie sich 1949 noch um zwei minderjährige Kinder kümmern musste.
          Gedenkstein Oswin Bonitz - Klicken zum Vergrößern

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    • Seit 1894 betrieb Oskar Louis Bonitz in Oschatz das Geschäft Carl Krieger für Posamenten, Spitzen, Weißwaren, Kurzwaren sowie Herrenwäsche. Er wurde 1868 in Burgstädt als Sohn des Webermeisters, Strickgarn- u. Posamentenhändlers Friedrich Louis Bonitz geboren und ist in den Oschatzer Adress- und Telefonbüchern von 1895 bis 1958 nachweisbar. Bonitz war das zweite große Geschäft am Ort. In den 1930er Jahren kaufte Bonitz das Nachbargrundstück des Uhrmachermeisters Lehmann, bezog es in sein Anwesen mit ein und schuf einen großen, modernen Laden für Konfektion und Textilien. Auch 1937 ist der Name Oskar Bonitz noch im Einwohnerverzeichnis von Oschatz vermerkt und das Modenhaus existierte bis mindestens 1958, dem Jahr in dem Oskar Bonitz in Oschatz starb.

    Vielen Dank an Hr. Horst Kohl und seine Webseite Oschatz damals für diese Informationen sowie die zugehörigen Bilder!


    Wäschegeschaft Krieger/Bonitz in Oschatz, 1906

    Annonce von 1906
     

    Wäschegeschaft Krieger/Bonitz in Oschatz, 1912 Wäschegeschaft Krieger/Bonitz in Oschatz, 1927

    Annonce von 1927
    (mit Hinweis auf eine Filiale in Mügeln)




    Logo Modenhaus Bonitz, Oschatz u. Mügeln, 1930
    Firmenmarke aus dem Jahr 1930

    Annonce von 1912

     



    • Der Fotograf Wilhelm Bonitz ist von 1901 bis 1914 in Riga (heute in Lettland, damals zum Gebiet Livland gehörig) nachweisbar. Er betrieb dort das Foto-Atelier W. Bonitz, vormals Rob. Borchardt, in der Mühlenstr. 65, wo er "künstlerisch-moderne Photographie" anbot. Zudem war er mit dem Verlag W. Bonitz auch Herausgeber verschiedener Foto-Postkarten sowie einer Druckschrift zur 700jährigen Jubiläumsfeier der Stadt Riga. Neben den Einträgen in den Rigaschen Adressbüchern der Jahre 1901 bis 1914 finden wir in den Rigaschen Stadtblättern von 1903 auch die Nachricht von seiner Verlobung mit Valentine Auguste Rose. Aus der Ehe wurden in Riga von 1906 bis 1912 drei Kinder geboren. Wilhelm Bonitz wurde 1866 in Parchau an der Elbe geboren, lebte 1890 als Fotograf in Breda in den Niederlanden und ging vor 1900 nach Riga. Wann und wohin er die Stadt nach 1914 verlassen hat, ist bisher nicht bekannt.
    Firmenmarke W. Bonitz, Riga Firmenmarke W. Bonitz, Riga
    Firmenmarke W. Bonitz, Riga Firmenmarke W. Bonitz, Riga



    • In der Hafenstadt Libau (oder Libawa) in Kurland (heute: Liepaja, Lettland) betrieb Woldemar Bonitz seit ca. 1885 eine Konditorei mit Kaffee-Haus.
      Woldemar wurde als Heinrich Gustav Woldemar Bonitz am 1. Okt. 1852 in Leipzig geboren. Er war ein Sohn des Putzmaurers und Malers Carl Gottlieb Bonitz (1827-1903) und dessen Ehefrau Johanne Christiane Henriette Riedel. Er war das zweite von mindestens sieben Kindern seiner Eltern.
      Seine Ehefrau Mathilde Nathler (geb. 1852) stammte aus Bitterfeld. 1881 kam die gemeinsame Tochter Gertrude (später verheiratet mit Carl Goetjes) in Magdeburg zur Welt.

      Noch in Deutschland hatte Woldemar Bonitz den Beruf des Konditors erlernt und einen Süßwarenhandel begonnen, doch in der ersten Hälfte der 1880er Jahre zog er mit seiner Frau Mathilde und der kleinen Tochter Gertrude nach Liepaja (Libau). Sein Sohn Kurt wurde am 8. Juli 1885 in Libau geboren, wie aus dem Geburtsregister in St. Petersburg hervorgeht. Die Geburt wurde in Liepaja im Register der Dreifaltigkeitskirche bestätigt.
      Zeitungsanzeigen zufolge befand sich seine Konditorei ursprünglich auf dem Neuen Markt - dem heutigen Rosenplatz. 1897 beauftragte Bonitz den Architekten Paul Max Berci (auch: Bertchy oder Bertsy) mit dem Entwurf einer Konditorei an der Ecke Graudu-/Vilhelmine-Straße. Ein Jahr später war das Gebäude fertiggestellt.
      Max Bertsy hat das Gebäude im Stil der Neorenaissance entworfen, aber die beiden Kuppeln in den Ecken des Gebäudes verleihen ihm eine spielerische Qualität. Ein Teil der Fassade war kunstvoll verputzt, es hatte große Schaufenster.
      Im Erdgeschoss befand sich das luxuriöseste Café der Stadt - eine Konditorei mit Schaufensterauslagen. Das Gebäude verfügte über viele Räume, von denen jeder seine eigene Funktion hatte. Der Haupteingang führte in die Konditoreiabteilung mit drei "Kaffeezimmern", einem Schachzimmer und einem Billardzimmer auf der linken Seite. Auf der rechten Seite befand sich der Speisesaal. Es gab ein separates Nichtraucherzimmer und ein Raucherzimmer, das mit einem Leseraum kombiniert war. Die Konditorei Bonitz zeichnete sich auch durch ihre getrennten Winter- und Sommergärten aus.
      Die Inneneinrichtung war dem Zeitgeschmack entsprechend reich verziert und vielfältig eingerichtet, wobei die Deckengemälde im Mittelpunkt standen. Die Gäste konnten auch auf der Veranda sitzen, die einen Blick auf einen kleinen Garten und das benachbarte stattliche St. Nicholas Gymnasium bot. Eine separate Treppe führte in den zweiten Stock, wo sich die Wohnung des Eigentümers befand.
      Die vorhandenen Bilder zeugen von dem Luxus und der Raffinesse, mit der die Zimmer des Kaffees eingerichtet wurden. Das Gefühl von Lebendigkeit und Gemütlichkeit wurde durch die beeindruckenden, palmenähnlichen Zimmerpflanzen erzeugt, während die elegante Atmosphäre durch die riesigen Kronleuchter, schweren Vorhänge und teuer aussehenden Möbel geschaffen wurde.

      Ein Klassenkamerad des Sohnes Kurt Bonitz hat seine Erinnerungen an das Jahr 1894 bewahrt: "Kurt, der Sohn des Konditoreibesitzers lud mich gelegentlich am Sonntagnachmittag zu sich ein. Es gab Schokolade, Kuchen und Eiscreme, von allem so viel ich essen konnte. Im Gegenzug habe ich ihm Geschichten und Märchen erzählt."

      Als der Erste Weltkrieg ausbrach, hatte es die Familie Bonitz schwer. Obwohl sie Bürger des Russischen Reiches waren, wurden sie, wie viele andere einheimische Deutsche, als "feindliche Spione" verhaftet. Da Woldemar Bonitz Mitglied des "Bundes der Deutschen Marine" war, wurde er nach sechsmonatiger Untersuchungshaft nach Sernowodsk bei Samara verbannt. Auch Kurt wurde nach Zentralrussland deportiert.
      Später kehrte die Familie Bonitz jedoch nach Liepaja zurück, und die Konditorei in der Graudu-Straße (Kornstraße) 42 wurde wieder ein beliebter Ort. Kurt übernahm die Leitung des Familienunternehmens. Woldemar Bonitz war auch stets ein Mann der Kultur und organisierte in seinem Café zahlreiche Veranstaltungen, darunter Konzerte mit klassischer Musik, Theaterstücke und Tanzabende. In den Zeitungen jener Zeit wurden häufig Ankündigungen über bevorstehende Philharmoniekonzerte und Theateraufführungen veröffentlicht, mit dem Hinweis, dass die Karten in der Konditorei Bonitz gekauft werden konnten.

      Woldemar Bonitz starb am 11. Dezember 1933 in Libau im Alter von 81 Jahren. Seine Ehefrau Mathilde verstarb bereits am 10. Sept. 1925 auch in Libau.
      Das Schicksal der Kinder von Bonitz ist nicht bekannt, es gibt nur einen Hinweis, dass der Sohn Kurt in Kukarka in Russland lebte.

      Das Gebäude war bis 1935 im Bonitz Familienbesitz und hat im Laufe der Jahre seine Funktion geändert, diente aber immer hauptsächlich als Geschäftshaus.
      Während der Sowjetzeit wurde das Gebäude als Kosmos-Restaurant genutzt. In den 1990er Jahren gab es darin einfache Läden. Danach blieb das Gebäude leer. Im Jahr 2009 begannen die Restaurierungsarbeiten in dem Gebäude. Die neuen Eigentümer wollten den Glanz und das Prestige des historischen Gebäudes wiederherstellen und planten, dort ein Büro- und Einkaufszentrum mit dem Namen Bonitz-Passage einzurichten. Bis heute fanden sich aber noch keine Mieter für das Gebäude.
      Dem Gebäude wurde der Status eines nationalen städtischen Denkmals von historischer Bedeutung verliehen.

      Weitere Bilder aus dem Kaffee-Haus finden sich im Foto-Archiv.
    Woldemar Bonitz

    Woldemar Bonitz

    Mathilde Nathler geb. Bonitz

    Café Bonitz, Liepaja (ehemals Libau), Lettland - Klicken zum Vergrößern

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    Café Bonitz, Liepaja (ehemals Libau), Lettland - Klicken zum Vergrößern

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    Café Bonitz, Liepaja (ehemals Libau), Lettland - Klicken zum Vergrößern

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    Café Bonitz, Liepaja (ehemals Libau), Lettland - Klicken zum Vergrößern

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    Café Bonitz, Liepaja (ehemals Libau), Lettland - Klicken zum Vergrößern

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    Café Bonitz, Liepaja (ehemals Libau), Lettland - Klicken zum Vergrößern

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    Café Bonitz, Liepaja (ehemals Libau), Lettland - Klicken zum Vergrößern

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    Café Bonitz, Liepaja (ehemals Libau), Lettland - Klicken zum Vergrößern

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    • In der Stadt Philadelphia, in Pennsylvania (USA) gibt es eine Bonitz-Straße.

      Die Benennung erfolgte offenbar mit Bezug auf die Firma Decker & Bonitz (William Decker und Herman Bonitz), die um 1890 in der direkten Nachbarschaft angesiedelt war (Ecke Wayne Avenue und Bristol Straße, in der Nähe der Eisenbahnverzweigung "Wayne Junction").
      Das Unternehmen Decker und Bonitz stellte in einem zweigeschossigen Backsteingebäude Kardiermaschinen her, die zur Vorbereitung von Wolle und Baumwolle vor dem Spinnen der Fasern verwendet wurden.
      Bereits 1888 wurde die William Decker & Herman Bonitz Card Clothing Co. in Worcester, Massachusetts gegründet. Kurze Zeit später folgte der Standort in Philadelphia. 1893 verlegte er seine Aktivitäten dann nach Passaic in New Jersey.
      Hermann Bonitz kam 1863 aus Lengenfeld (Vogtland) in die USA. In seinem Heimatort betrieb bereits sein Großvater Friedrich Gottlob Bonitz zusammen mit dem Unternehmer Gottlob Friedrich Thomas seit Beginn des 19. Jahrhunderts eine große Spinnereifabrik (siehe dort).
    Bonitz Street, Philadelphia, PA, 19140
    Decker & Bonitz Card Clothing Co., 1890


    • Johann Heinrich Wilhelm (William) Bonitz (1839-1913), wanderte um 1855 mit seinen Eltern aus Zellerfeld in die USA aus. In Goldsboro und Wilmington (North Carolina) war er mit seinem Bruder Julius Herausgeber der Zeitung "The Messenger" sowie Hotelbesitzer.

      Siehe auch im neuen Bereich "Biographien".

      Das Bild zeigt eine historische Ansicht des Bonitz Hotels in Wilmington.

      (entnommen einer Webseite von Robert M. Fales. Copyright 1998 by New Hanover County Public Library)

    Bonitz Hotel, Wilmington (North Carolina) - Klicken zum Vergrößern

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    • Williams Sohn war Henry E. Bonitz (1872-1921), Architekt aus Wilmington, North Carolina, USA.
      Er entwarf u.a. das Gasthaus "Ellerbe Springs Inn" in Richmond, North Carolina im viktorianischen Stil.
      Von ihm stammt auch das neoklassische Alumni Memorial Building von 1897 an der North Carolina State University, in Raleigh, North Carolina (Bild).
      Auf deren Webseite findet sich auch eine detaillierte Biographie (in Englisch).
    Alumni Memorial Building, North Carolina State University - Klicken zum Vergrößern

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    • Ferenc (Franz) Bonitz wurde am 1. September 1868 in Fehértemplom (Weißkirchen) geboren. Er starb am 11. Februar 1936 in Budapest im Alter von 67 Jahren. Er war Journalist und Redakteur und schrieb für verschiedene Zeitungen. Außerdem war er Abgeordneter im ungarischen Parlament und später Ministerialrat.
      Seit 1891 war er im ungarischen Innenministerium beschäftigt.
      Franz Bonitz schrieb seit 1894 für die Zeitung Fejérmegyei Napló. Von 1895 bis 1906 war er Chefredakteur der Zeitung Alkotmány. Von 1906 bis 1918 arbeitete er als Mitarbeiter im Pressebüro des ungarischen Premierministers, das er dann ab 1920 leitete.
      1921-1922 arbeitete er bei der Zeitung Nemzeti Újság (Volksblatt), und ab 1927 wurde er Chefredakteur beim "Neuen Politischen Volksblatt".
      Er war ein Führer der deutschen Bevölkerung in Ungarn und immer ein engagierter politischer Sprecher.


    • Friedrich Robert Bonitz wurde am 5. Aug. 1853 geboren. Sein Vater war der gräfl. Ökonomiepächter Carl Friedrich Bonitz in Wiederau.
      An seinen tragischen Unfalltod erinnert dieser Bericht über einen Gedenkstein, der zwischen Burgstädt und Cossen errichtet wurde:
      Nur noch wenige Einwohner zwischen Burgstädt und Cossen werden sich daran erinnern, dass einst hier am Straßenrand, in einem kleinen Wäldchen ein Gedenkkreuz für einen tödlich verunglückten Reiter stand. 1970 lag es schon lange zerbrochen im Gras, und eine Legende erzählte, dass hier der Knecht Moller aus dem Rittergut Wiederau von seinem Pferd abgeworfen wurde und verstorben ist. Um 1985 stellte ein Heimatfreund die zerbrochenen Reste sicher.
      Fünf Jahre später gelangten sie auf Umwegen zur Firma Marmor-Kästner in Hohenkirchen. Betriebsinhaber Albrecht Kästner, ein begeisterter Freund seiner Heimat, erklärte sich bereit, den Denkstein kostenlos zu restaurieren und am alten Ort wieder aufzustellen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Legende vom "verunglückten Knecht Moller" richtiggestellt, denn die Inschrift auf dem Gedenkkreuz weist in eine andere Richtung. Sie lautet: "Robert Bonitz/aus Wiederau/verunglückt hier d. 25 Decbr. 1872 durch/einen Sturz mit dem Pferde." Der Tote wurde "am 29. Dezember 1872 mit einer Standrede auf dem Friedhof in Wiederau begraben."
      Der Pfarrer trug in sein Sterbebuch ein: "Am 25. Dezember 1872 abends gegen 19 Uhr verstarb Friedrich Robert Bonitz, Oberkannonier in Dresden, Sohn des gräflichen Ökonomiepächters Carl Friedrich Bonitz in Wiederau in Folge eines Sturzes vom Pferde auf dem Wege nach Burgstädt unweit des Bahnhofs Cossen. Er war am 5. August 1853 geboren, und wurde 19 1/2 Jahre alt."
      In der Familie Bonitz ist noch in Erinnerung, dass die Eltern des Verunglückten an diesem 25. Dezember in Burgstädt eine Theatervorstellung im "Deutschen Haus" besuchten und Robert mit dem Pferd dahin reiten wollte. Es ist anzunehmen, dass sein Pferd beim Überqueren der nahen Eisenbahnlinie vor einem Zug scheute und mit ihm durchging.
      Das 1,2 Meter hohe Gedenkkreuz aus Sandstein stellten seine Eltern an der Unglücksstelle auf. Es wurde später schon einmal zerbrochen und mit Eisenklammern notdürftig wieder zusammengeflickt, ehe es scheinbar völlig in Vergessenheit geriet. Um 2001 fanden sich Heimatfreunde zur Weihe des neuen kleinen Volksdenkmals und Schmuckstückes ein.

      Die Sächsische Dorfzeitung vom 31. Dezember 1872 schreibt dazu:
      Nachrichten aus Dresden und der Provinz
      Im Göritzhainer Flur wurde der auf Urlaub bei seinen Eltern weilende Artillerist Bonitz aus Wiederau, Sohn des dasigen Rittergutspachters, todt aufgefunden. Er war am ersten Feiertage nach Burgstädt geritten und ist jedenfalls auf seinem Rückwege in der Dunkelheit mit dem Pferde gestürzt und von letzterem erdrückt worden.
    Gedenkstein Robert Bonitz - Klicken zum Vergrößern

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    • In einem Verzeichnis über Personalien und Strafen sächsischer Revolutionäre aus den Jahren 1848 bis 1855 findet sich ein Hinweis auf Ernst Wilhelm Bonitz aus Schönau. Wie viele andere Gleichgesinnte geriet er ins Visier der Strafverfolgungsbehörden, die viele Vorkämpfer von Demokratie und Republik, die sich 1848 unter anderem auch in Sachsen zuhauf zusammenfanden, als sogenannte Staats- und Hochverräter verfolgten.
      Sein Name findet sich im "Anzeiger für die politische Polizei Deutschlands auf die Zeit vom 1. Januar 1848 bis zur Gegenwart" aus dem Jahr 1855 aus Dresden.
      Angaben zum genauen Strafmaß für Ernst W. Bonitz, sowie zu seiner Herkunft oder zu konkreten Handlungen, die ihm zur Last gelegt werden, sind derzeit noch nicht bekannt.


    • Im Januar 2002 war im Colditzer Schloss die Ausstellung "Bedeutende Frauen aus dem Muldentalkreis" zu sehen, die auch das Wirken von Ernestine Bonitz würdigte:

      Ernestine Bonitz, geborene Sauerbrei, war die letzte Colditzer Botenfrau. Unzählige Male war sie zwischen der kleinen Stadt an der Mulde und Leipzig unterwegs, brachte den dort stationierten Soldaten aus der Pleißestadt Pakete ihrer Familien und Verpflegung. Als die Zahl der Rekruten sank, war Ernestines Arbeit gefährdet. In ihrem urwüchsigen sächsischen Dialekt wandte sie sich deshalb mehrfach mit ihren Problemen an Reichspräsident Paul von Hindenburg und bat um die Aushebung neuer Rekruten. Und sie bekam stets Antwort.
      Am 25. Juni 1927 ging sie, genau an ihrem 81. Geburtstag, den letzten Weg in die Ewigkeit.


    • Wahl des ersten Gemeinderates in Köthensdorf
      Am 5. Februar 1839 erfolgte auch in Köthensdorf die Einführung der Landgemeindeordnung. Alle über 25 Jahre alten männlichen Einwohner des Dorfes wurden an diesem Tag in die Schenke im Lehngut eingeladen, um an der Wahl teilzunehmen. 68 Einwohner waren erschienen. Sie wählten mit Stimmzettel Vertreter aus vier Gruppen für den Gemeinderat: Bauern, Gärtner, Hausbesitzer und Hausgenossen.
      Am 15. Februar begaben sich die gewählten Gemeinderäte zur Gerichtsstelle in Limbach. Dort wählten sie mit Stimmzetteln aus ihren Reihen Carl Gottlob Bonitz zum Gemeindevorsteher.
      Der Gemeinderat tagte bis 1843 in der Schenke im Lehngut. Im Jahre 1848 verlegte der Rat seinen Sitzungsraum in die Thielesche Gastwirtschaft.

      Quelle: Taura und Köthensdorf-R. - Unser Heimatbuch - 1996, gefunden in der Chronik der Gemeinde Taura.


    • Hermann Bonitz (1814-1888) aus Langensalza war klassischer Philologe und Philosoph. Er wirkte in Wien und Berlin bei der Reformierung der Oberschulen mit. Noch heute findet seine bedeutende Übersetzung von Aristoteles' "Metaphysik" breite Verwendung.
      Er war Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

      Ein genaueres Lebensbild findet sich im Bereich "Biographien".
    • Die Universität Wien und die Wiener Akademie der Wissenschaften vergaben mehrfach einen speziell eingerichteten Bonitz-Preis für Leistungen im Bereich der Philosophie.
      1919 z.B. erhielt der Philosoph Friedrich Heinrich Heinemann (Berlin) den Bonitz-Preis für eine Arbeit über Plotin.
    Hermann Bonitz (1814-1888)


    • Geschichte des Spinnereibetriebs von Thomas und Bonitz in Lengenfeld (Vogtland), südwestl. von Zwickau

      Die Industrialisierung in Sachsen erfolgte zuerst auf dem Gebiet der Maschinenspinnerei von Baumwolle. Einen maßgeblichen Beitrag dazu leistete der Lengenfelder Industriepionier Gottlob Friedrich Thomas (1755-1835). Er wurde in Lengenfeld geboren und heiratete 1786 die älteste Tochter des Spitzenhändlers Christoph Friedrich Bonitz aus Zwönitz namens Christiane Rosine.
      Bonitz' ältester Sohn Friedrich Gottlob Bonitz (1773-1841) heiratete 1797 die Witwe des Lengenfelder Kaufmanns Johann Georg Lieb und wurde später Thomas' Geschäftspartner.

      Bis 1802 betrieb Thomas eine Maschinenbauwerkstatt und einen Spinnereibetrieb in seinem Wohnhaus, dann ließ er ein Gebäude aus Stein für die Werkstatt und die Maschinenspinnerei errichten. Somit gründete er die erste Maschinenspinnerei im Vogtland.
      Das Napoleonische Dekret vom 21. Nov. 1806 ("Kontinentalsperre") erschwerte die Versorgung der sächsischen Textilindustrie mit Garnen aus England. Daher bestand großer Bedarf an einheimisch produzierten Garnen. Seit 1808 baute Thomas seinen Betrieb in Gemeinschaft mit seinem Schwager, dem Kaufmann Friedrich Gottlob Bonitz, weiter aus. Dieser war bereits 1806 Ratsherr in Lengenfeld. Wie lange, ist nicht bekannt.
      Am 7. August 1808 besichtigte Justizamtmann Weller mit Thomas und Bonitz die Baustelle und stellte fest, dass auf dem ehemaligen Bleichplatz das Parterre und ein Teil der ersten Etage des Fabrikgebäudes unter Verwendung von großen Sandsteinquadern, Bruchsteinen und Ziegeln schon massiv aufgemauert waren. Das restliche Gebäude sollte 1809 fertig gestellt werden. Im fertigen Teilgebäude sollten "noch im bevorstehenden Winter Spinnmaschinen aufgestellt, in Gang gebracht und Garn gesponnen werden, um damit die jetzt daran Mangel leidenden Würker und Weber recht bald versehen zu können". Im März 1810 beantragten Thomas und Bonitz für die in ihrem neuen Spinnereigebäude nunmehr gehenden 2550 Spindeln und für binnen zwei Monaten gangbar werdende weitere 2550 Spindeln die Spindelprämie.
      1814 erwarben Thomas und Bonitz eine Wiese beim benachbarten Dorf Grün und errichteten dort noch ein Spinnereigebäude. Gottlob Friedrich Thomas produzierte alle Maschinen in einer eigenen Werkstatt und nur von sächsischen Maschinenbauern. Er war der drittgrößte Spinnereimaschinenproduzent in Sachsen.
      1821 schied Gottlob Friedrich Thomas aus seiner Firma aus. Sein Sohn Ferdinand und sein Schwiegersohn Karl Rollmann waren an seine Stelle getreten.
      1830 wird die Spinnerei beschrieben als: "Erwähnte Spinnerei, 23 Fenster breit und zum Teil 4 Etagen hoch, gehört den Herren Bonitz, Thomas u. Comp." (Schumann, Schiffner, Staatslexikon, 17. Band, 1830)
      1831 erscheint Friedrich Gottlob Bonitz unter den ersten gewählten Kommunerepräsentanten. Er war zu dieser Zeit noch aktiver Spinnereifabrikant.
      Gottlob Friedrich Thomas starb im Januar 1835 in Graslitz in Böhmen. Friedrich Gottlob Bonitz starb 6 Jahre später im Alter von 66 Jahren. Er hinterließ 5 Töchter und 5 Söhne.

      Einige Nachkommen von Thomas und Bonitz gingen eheliche Verbindungen mit Vertretern bzw. Familien der aufstrebenden Lengenfelder Unternehmerschaft der Textilbranche ein (Rollmann, Bechler, Pietzsch, Petzoldt, Müller).


    • Auf einer Webseite des Heimatvereins Köthensdorf findet sich ein Bericht über die öffentliche Hinrichtung der Eva Rosina Bonitz im Jahre 1807:

      In Chemnitz hatte Gottlob Schellenberger seinen zehnjährigen Stiefsohn mit Arsenik ums Leben gebracht. Ein paar hundert Taler, die der Knabe als Erbteil von seinem verstorbenen Vater her besaß, waren die Veranlassung zu dem abscheulichen Kindermord gewesen. Und was die Tat noch verruchter machte: Die leibliche Großmutter des Jungen, die Eva Rosina verw. Bonitz, die Hebamme in Köthensdorf, hatte dem Schwiegersohn in Chemnitz das Gift besorgt.

      Köthensdorf war damals noch unter der Gerichtsbarkeit des Limbacher Rittergutes. Das Patrimonialgericht (Rechtssprechung durch den Grundherrn) in Limbach durch Reichsgraf George Reinhold von Wallwitz verurteilte die Missetäterin zum "Tode auf dem Rade". Das heißt, sie sollte bei lebendigem Leibe auf das Rad des Galgens geflochten werden und dort den Tod erwarten. Der Landesherr, dem Todesurteile zur Bestätigung vorgelegt werden mussten, milderte den Rechtsspruch dahingehend ab, dass die Giftmischerin mit dem Schwerte enthauptet und ihr Körper dann zur Abschreckung auf das Rad geflochten werden sollte.

      Am 12. Juni fand die Hinrichtung statt. Bereits am frühesten Morgen hatten sich die ersten Neugierigen aus der Umgebung eingestellt. Viele säumten die Straße, die die Mörderin dahinwankte, begleitet von den hiesigen Gerichtspersonen und ihrem "Beichtvater", dem Pastor Mäusel aus Taura, begafft, verspottet und verwünscht von der Masse des zusammengelaufenen Volkes. Viele ließen es sich nicht nehmen, den ganzen Weg von der Fronfeste bis hinauf auf den Galgenhügel mitzugehen, damit ihnen ja keine Kleinigkeit des Schauspiels entginge.

      Unter dem hochragenden, dreibeinigen Galgen angekommen, sprach der geistliche Herr noch einmal liebevoll und beschwörend auf die Schuldbeladene ein und forderte sie zum gemeinsamen letzten Gebet auf. Dann waltete der Henker aus Penig mit seinen Knechten seines Amtes. Der Knienden wurden die Augen verbunden. Das Richtschwert blitzte. Mit wohlgezieltem wuchtigem Schlage trennte der Henker das Haupt vom Rumpf, der leblos zusammensackte. Ein mancher in der Runde war leichenblass geworden und vergaß, den Mund zu schließen. Noch viel mehr der Neugierigen wandten sich gruselnd ab, als die Gesellen des Scharfrichters der Toten die Hauptknochen brachen und den Körper zwischen die Speichen des verwetterten gewaltigen Rades zwängten. Es kostete einige Mühe, die blutige Last auf das Galgengestell zu heben und dort zu befestigen: Krähen und Raben zum Fraße, den Menschen zur Abschreckung vor böser Tat!

      Die Hinrichtung der Rosina Bonitz im Jahr 1807 war der letzte Strafvollzug auf dem Limbacher "Gerichte".


      Zu diesem Vorgang berichtet die "National-Zeitung der Deutschen" am 5. Dezember 1805:
      Aus dem Erzgebirge
      Ein zehnjähriger Knabe, Christian August Bonitz, der sich bey seinem Vormunde, einem Müller zu Köthendorf bey Chemnitz, aufhielt, wurde am 27sten May d. J. von seinem Schwager, dem Strumpfwürkermeister Gottlieb Schellenberg in Chemnitz, veranlaßt, ihm bey einem Besuche das Geleite zu geben. Beym Abschiede gab ihm dieser eine mit Butter bestrichene Semmel, auf die er eine starke Portion Arsenik gestreuet hatte. Unbefangen aß der Knabe die Mordsemmel, empfand bald darauf heftige Schmerzen, und starb wenige Stunden nachher unter schrecklichen Konvulsionen. Der Leichnam wurde geöffnet, und der Amtsphysikus in Chemnitz fand so viel Arsenik in dem Magen desselben, daß man damit noch zwey Menschen hätte tödlich vergiften können. Man schöpfte Verdacht gegen die leibliche Mutter des Knaben. Sie wurde von den Wallwitzischen Gerichten zu Limbach eingezogen, und gestand, daß sie ihrem Schwiegersohne, dem Strumpfwürker Schellenberg, das Gift, womit dieser den Knaben getödtet, um das Vermögen desselben, das sich gegen 300 Rthlr. beläuft, zu erlangen, verschafft habe. Hierauf wurde Schellenberg, den man ruhig schlafend in seinem Bette angetroffen haben soll, in Chemnitz verhaftet. Er gestand auch sein begangenes Verbrechen, schob aber die meiste Schuld auf seine Schwiegermutter, die ihn zu diesem Morde verleitet habe. Wider diese verruchte Frau, die trotz ihrer Immoralität Hebamme des Orts war, entsteht noch der höchstwahrscheinliche Verdacht, daß sie ihren Ehemann, der vor einiger Zeit plötzlich starb, auf eine ähnliche Art aus der Welt schickte, und auch vorher eins ihrer Kinder gemordet habe. Auch soll sie ihres ruchlosen Lebens überdrüssig, wie man allgemein sagt, in den gerichtlichen Verhören bereits schon mehr eingestanden haben, als man zu erfahren wünschte.


    • Die Geschichte des Drahthammerwerkes in Schwarzenberg im Erzgebirge ist eng mit dem Namen Bonitz verbunden.

      Der legendäre Berg- und Hammerherr Kaspar Klinger ließ 1540 am linken Ufer des Schwarzbachs Schmelzhütte und Hammerwerk Förstel erbauen. Sein Enkel Nikolaus Klinger der Jüngere (1551-1610) brachte das Werk zu hoher Blüte. Er soll damals der reichste erzgebirgische Hammerherr gewesen sein und besaß u.a. den Kugelhammer in Schwarzenberg.

      Schon im Jahr 1587 bezeichnete sich Schwarzenberg als Bergstadt, und die benötigten Anlagen entstanden aus Platzmangel unterhalb der Altstadt in der Vorstadt am Schwarzwasser. Durch die Wassernähe gab es hier Mühlen, Gerbereien, Färbereien, Schmelzen und Hämmer. Unter ihnen war auch der Kugelhammer, so genannt, weil dort einst die Kugeln der sächsischen Truppen für den Schmalkaldischen Krieg geschmiedet wurden.

      Im Jahr 1770 kaufte Friedrich Traugott Bonitz (auch Friedrich August Bonitz genannt) den Kugelhammer, aus dem dann später ein Eisendrahthammer und eine Eisendrahtfabrik hervorging. Er wurde am 1. Okt 1737 im 14 km entfernten Zwönitz geboren und war in Schwarzenberg Landrichter und Erbbesitzer der Herrenmühle. Er kam zum Drahthammer-Gewerbe, indem er Friederike Charlotte Georgi, die Tochter des Pottaschlieferanten und Drahthammerbesitzers Christian Gottlob Georgi in Unterwiesenthal heiratete. Die Herrenmühle in Schwarzenberg stammte jedoch aus dem Besitz seines Vaters.
      Nach seinem Tode im Jahr 1810 geht das Eisendrath-Hammerwerk und die zugehörige Schnallen-Fabrik auf seinen Sohn Carl August Bonitz über. Dieser Carl August wurde in den Jahren 1836 und 1837 als Vertreter des Handels und Fabrikwesens als Abgeordneter in die 2. Kammer des Sächsischen Landtags berufen. Bis zum Jahr 1845 waren die Drahterzeugnisse dieses Werkes landesweit gerühmt und auch mehrfach auf der Ausstellung sächsischer Gewerbe-Erzeugnisse in Dresden prämiert worden.
      Ein großer wirtschaftlicher Wandel setzte nach 1850 ein. Mit der Industrialisierung entstanden Spinnereien, Holzschleifereien, Pappen- und Papierfabriken. Die Tradition der Hammerwerke wurde in der Gründung zahlreicher Metallwaren- und Maschinenfabriken, Emaillierwerke und einer Gießerei fortgesetzt. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den Bau der Eisenbahnlinie Zwickau-Schwarzenberg im Jahre 1858.
      Als auch in Sachsen in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein staatliches Telegraphennetz aufgebaut wurde, sollte die inländische Industrie bei der Vergabe von Aufträgen berücksichtigt werden. Deshalb übertrug man der Firma Bonitz in Schwarzenberg die Lieferung des blanken Kupferdrahts. Dazu findet sich in der Leipziger Zeitung vom 6. October 1847 folgende Anzeige:
                     Kupferdraht eigner Fabrik in allen beliebigen Stärken empfehle ich um so mehr zur geneigten Beachtung, namentlich auch für elektromagnetische Telegraphen, da das beste russische, aus den ersten Quellen bezogene Kupfer dazu verwendet wird, und ich daher die billigsten Preise stellen kann. Schwarzenberg im Erzgebirge, im October 1847. Carl August Bonitz
     
    Carl August Bonitz starb am 4. März 1860 in Schwarzenberg im 74. Lebensjahr.
    Von 1863 bis 1873 wird in den "Jahrbüchern für das Berg- und Hüttenwesen im Königreiche Sachsen" Carl Emil Bonitz, Drahthammerwerksbesitzer und Friedensrichter in Schwarzenberg genannt, im Jahr 1873 mit dem Zusatz: Ritter des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens.
    Carl Emil war nach jetzigem Wissensstand der angenommene Sohn des Carl August Bonitz. Er war der jüngste Bruder von Carl Augusts Ehefrau Auguste Hasper. Beim Tode seines Vaters 1822 war Carl Emil Hasper erst zwölf Jahre alt und wurde daher von seiner ältesten Schwester und deren Ehemann aufgenommen. Er trat 1830 als Student in die Königlich Sächsische Bergakademie zu Freiberg ein. Er wird dort und in einigen anderen Unterlagen anfangs mit dem Familiennamen Hasper erwähnt, mit dem Hinweis, dass er aus Eilenburg stamme. Später führte er dann den Doppelnamen Hasper-Bonitz oder auch nur noch Bonitz.
    Im Jahr 1874 beschäftigte die Drahtfabrik C.A. Bonitz unter der Führung von Carl Emil Bonitz in Schwarzenberg 6 Arbeiter.
    Carl Emil Bonitz hat die Drahtfabrik dann jedoch 1880 aufgegeben. Das Grundstück wurde von den Besitzern des Hammerwerkes Erla in der Firma "Nestler und Breitfeld" gekauft. Emil Bonitz siedelte als Kommerzienrat nach Zwickau über, wo er ab 1885 als Ruheständler (Rentier) nachweisbar ist. Er starb dort am 31. Dez. 1891. Einer seiner Söhne war der Amtshauptmann und Regierungsrat, Dr. jur. Emil August Egmont Bonitz.

    Schwarzenberg ist auch der Geburtsort der Sängerin Elisabeth Rethberg (1894-1976). An ihrem Geburtshaus, dem Gebäude des ehemaligen Kugelhammers in der Obergasse, wurde eine Gedenktafel für sie angebracht. Das Gebäude des Kugelhammers besteht noch heute und wurde 1989 restauriert.


    • Johann Michael Bonitz (1730-1765) aus Kühnhaide bei Zwönitz, Sachsen.
      Er wurde am 14. Dez. 1730 in Kühnhaide als Sohn des Erbangesessenen und Landfuhrmanns Gottfried Bonitz geboren.
      Albert Schiffner schreibt im "Handbuch der Geographie ... des Königreichs Sachsen" (1839): "Der 1730 hier (in Kühnheide) geborne Johann Michael Bonitz wurde als Prophet und Schwärmer einst viel besprochen."
      Johann Michael Bonitz starb am 13. Mai 1765 im Alter von 33 Jahren in Zwönitz als Junggeselle.
    Text aus Albert Schiffners Handbuch, 1839


    • Israel Bonitz war 1683 in Magdeburg Gasthausbesitzer und "Broihahnsschenk":
      In Magdeburg bebaute der Broihahnsschenk Jsrael Bonitz eine freie Stelle an der Nordostecke des Rathauses bis 1683 und richtete hier ein Gasthaus ein; 1689 besitzt es sein Ehenachfolger Gastwirt Johann Daniel Voß und verkauft es 1701 für 2034 Tlr. an Gastwirt und Kürschner Tobias Reichel, dieser 1715 für 5000 Tlr. an Stiftsherrn Johann Christian Pape. Dieser vertauscht es 1717 an Kammerfiskal Heinrich Metzing.

      Anmerkung: Broihahn (auch Breihahn) war ein weißes, süßschmeckendes Weißbier, aus Weizen- u. Gerstenluftmalz gebraut. Das Weizenbier wurde, in England erfunden, im 15. Jahrhundert viel nach Hamburg ausgeführt und schon vor 1520 dort gebraut. Der dort beschäftigt gewesene Brauknecht Kurt Broihahn braute es seit 1526 in Hannover, und von dort verbreitete es sich über ganz Norddeutschland. Nach 1572 wurde es auch in Berlin gebraut, wo es sich zu dem jetzigen Weißbier entwickelte.


    • Thomas Bonitz war 1503 der Leinenwirker zu Diest:
      Diest ist eine Gemeinde in der belgischen Provinz Flämisch-Brabant. Im 14. und 15. Jahrhundert erlebte die Stadt eine wirtschaftliche Blütezeit u.a. durch das über die Region hinaus bekannte Tuchgewerbe.
      1499 wurde Diest im Zuge eines Tauschhandels an Engelbert II. von Nassau gegeben. Die Stadt blieb Eigentum des Hauses Oranien-Nassau und Residenz dieses Fürstenhauses bis 1795.
      Der Bruder und Erbe von Engelbert II. war Johann V. (1455 - 1516), von 1475 bis 1516 Graf von Nassau-Dillenburg.

      Als Graf Johann V. 1503, um sich von der Gicht heilen zu lassen, in Diest in Brabant weilte, ließ er von einem "Lackenwerker" (Leinenwirker) Thomas Bonitz in größeren Mengen Kissenbezüge und Bettücher mit seinem und seiner Gemahlin eingewirkten Wappen anfertigen. Er hinterließ dem Wirt "Zum wilden Mann", bei dem er vermutlich Wohnung genommen hatte, eine hohe Summe Geld (etwa 120 brabantische Gulden), von dem dieser je nach dem Fortschreiten der Arbeit den Leinenwirker Bonitz ratenweise bezahlen sollte.

Seite zuletzt aktualisiert am: 10. Januar 2023
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